Der Fläming bietet nicht nur Skatern reichlich Strecke für lange Ausfahrten, auch laufen kann man fernab der Großstadt bestens. Dachten sich dann sicher auch die Mitglieder des SC Trebbin und hoben den Trebbiner Naturlauf aus der Taufe. Die erste Auflage mit 10km- oder Halbmarathon-Distanz ließen wir uns nicht entgehen: zu elf ging’s letzten Sonntag an den Start.
Abfahrt um 8 in Berlin — als Läufer ist das sonntägliche Ausschlafen eher Wunsch als Wirklichkeit. Der in Berlin noch blaue Himmel trübt sich Richtung Süden ein, uns soll’s recht sein, sengende Sonne ist beim Halbmarathon nur bedingt zu genießen. Angekommen in Trebbin heißt es erstmal nachmelden und Starterbeutel entgegennehmen. Der ist tatsächlich mit brauchbaren Goodies statt mit massenhaft Werbung bestückt. Überhaupt fällt die gute Organisation und die angenehme Atmosphäre beim Veranstalter auf.
10 Uhr fällt der Startschuss und nach einem kurzem Stück Straße geht es ziemlich schnell weiter auf unbefestigtem Waldweg. Dieser Untergrund wird sich für die nächsten knapp 20 km auch nicht groß ändern. Der Name Naturlauf verspricht nicht zu viel: außer einer handvoll Läufer in Sichtweite begegnet man kaum einer Menschenseele. Eine größere Schafherde am Wegesrand, ein paar Kleinflugzeuge vom nahegelegenen Flugplatz — sonst herrscht um uns herum entspannte Waldruhe. Zwischenzeitlich beginnt es zu tröpfeln, aber bei Temperaturen über 20 Grad ist etwas Abkühlung nicht unwillkommen.
Im wahrsten Sinne des Wortes querfeldein verläuft die Strecke dann bei der Hälfte, bevor wir die Bundesstraße passieren und am Blankensee vorbeilaufen. Alle vier bis fünf Kilometer warten an den Verpflegungspunkten die Helfer mit Wasser, Cola, Äpfeln und Bananen. Auch hier für die gute Planung ein Lob an den Veranstalter!
Richtung Ziel vermelden die Beine zunehmen Unmut über zurückliegenden, teilweise recht sandigen Anstiege. Nur noch gut 1 km bis Ziel sagt die Uhr…nur noch 2,5 km die Frau am Wegesrand. Wem vertrauen? Den Endspurt zwei Kilometer zu früh starten ist keine Option, also Tempo halten und weiter. Die ersten Leute säumen die mittlerweile wieder befestigte Straße, vom Ziel ist da aber noch nichts zu sehen. Die letzten Meter ziehen sich wie gewohnt bei der Distanz elendig in die Länge. Am Ende werden es über 22 km, was unterm Strich aber nicht wirklich stört. Halbmarathon-Bestzeiten läuft man eh woanders.
Belohnung gibt es direkt nach Zieleinlauf. Neben der persönlichen Begrüßung durch den Sprecher eine schönen Medaille (Schwan, Kranich oder Storch?) und reichlich zu Trinken. Pasta für die Finisher, Kuchenbuffet, Gegrilltes oder Eis — das Auffüllen der Kohlenhydratspeicher ist auch kein Problem. Duschen und ausreichend Platz zum Entspannen gibt es ebenfalls. Bei der Siegerehrung später auf dem Sportplatz lohnt es sich, dabei zu sein. Jede Altersklasse wird geehrt, der jeweilige Sieger sogar mit Pokal. So kommen dann Anja, Katrin und Peter jeweils mit dem Dritten AK-Platz auf’s Treppchen. Und ganz nach oben Marthe, die den Alterklassensieg auf der 10km-Distanz holt. Glückwunsch!
Am Ende wird es ein toller Lauftag, bei dem es an nichts gefehlt hat. Pünktlich nach Zielschluß klart sogar der Himmel komplett auf. Perfektes Wetter für den entspannten Ausklang mit der Laufgruppe im nahegelegenen Garten. Sehr gut möglich, dass wir auch nächstes Jahr wieder in Trebbin am Start stehen!
